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Mal eben überschlagen

„Meine Texte sind Schallwelle. — Sie finden auf Lesebühnen, in selbstgeschaffenen Medienformaten, in Literaturhäusern, in Diskotheken, in Bibliotheken, auf Festivals und im Online-Stream statt.“

Bas Böttcher wurde in Bremen geboren und lebt seit 2000 in Berlin. Er studierte an der Bauhaus-Universität in Weimar.

Erster deutschsprachiger Slam-Poet
Bas Böttcher zählt zu den Mitbegründern der deutschsprachigen Spoken-Word- und Poetry-Slam-Szene. Er ist Gewinner der ersten deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften. Seine Texte gelten als exemplarisch für zeitgenössische Bühnenlyrik. Sie erscheinen in Schulbüchern (Schroedel, Cornelsen, Klett) und wichtigen Sammlungen deutscher Dichtung (Der Neue Conrady, Lyrikstimmen u.a.). Er veröffentlichte zusammen mit Wolf Hogekamp 2005 die erste Poetry Clip DVD. (Voland & Quist/Lingua Video) Im Verlag Voland & Quist publizierte er außerdem die drei Gedichtbände Dies ist kein Konzert, Neonomade und Vorübergehende Schönheit.
Auftritte bestritt Bas Böttcher u.a. im großen Saal der Elbphilharmonie, an der Bibliothèque Nationale de France (Paris), an der University of Berkeley, in der Neuen Nationalgalerie (Berlin), im Schloss Bellevue (Berlin), im Kulturpalast (Warschau) sowie auf den Buchmessen von Peking, Guadalajara, Moskau, São Paulo und Bangkok.

Medienkunst
Bas Böttcher ist Erfinder und Programmierer verschiedener Medienformate für Lyrik. Er entwickelte den elektronischen Hypertext Looppool, die Lyrikplattform poetenplanet.de (Netzresidenz des Literaturhauses Bremen) und den interaktiven online Wort-Spiel-Platzwortsport.org als neue Ausdrucksform im Internet., den Poetry Clip als audiovisuelles Format sowie den interaktiven Poesieautomaten hoelderfication.de für das Deutsche Literaturarchiv in Marbach. Die von Böttcher erfundene und gebaute Textbox wurde als innovative Plattform für live Performances im Rahmen des Woerdz-Festivals (Luzern), im Centre Pompidou (Paris) und auf vielen Buchmessen von Taipeh über Neu Dheli bis Abu Dhabi weltweit ausgestellt.

Vermittlung
Bas Böttcher lehrte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, am Deutschen Literaturarchiv Marbach, an der Kulturakademie Baden-Württemberg, an der Universität der Künste in Berlin, an Goethe Instituten weltweit und an den deutschsprachigen Auslandsschulen von Madrid, Rom, Shanghai, Beijing, Moskau, Rio de Janeiro, Windhoek, Mexico City, Bogota, Melbourne, Brisbane, Paris, Singapur sowie an der United Nations School in New York City.

Preise | Auszeichnungen
1997 Erster Gewinner der deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften in Berlin
1998 Pegasus-Sonderpreis von Die ZEIT, ARD-Online und IBM für neue Ausdrucksformen im Internet
2000 Aufenthaltsstipendium des Zentrums für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe
2005 Aufenthaltsstipendium an der Université Sorbonne Nouvelle, Paris
2015 Netzresidenz des Literaturhauses Bremen
2024 Humboldt-Spoken-Word-Poet der Humboldt-Universität Berlin
2025 Weilheimer Literaturpreis

Festivals | Tourneen
1996 Deutsch-Nuyorican-Poetry-Festival, New York City | USA
1999 Euro San Francisco Poetry Festival, San Francisco | USA
1999 NewPOP Festival, Baden-Baden | DE
2013 Bangalore Literature Festival, Bangalore | Indien
2015 Bali Literature Festival, Bali | Indonesien
2013 - 2023 Poetry on the Road, Bremen | DE

Projekte
Für die Humboldt-Universität Berlin organisiert und kuratiert er seit 2022 die LOGOSKOP Reihe im Humboldt Forum Berlin, bei der die wissenschaftliche Sammlung literarisch flankiert wird. Für den deutschen Pavillon der EXPO 2015 in Mailand organisierte er das Literaturprogramm. Für geflüchtete Kinder und Jugendliche organisierte er das internationale Schreib-Workshop-Projekt NEU|ropa. Er organisierte 1999 die deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften und 2024 die deutschsprachigen U20-Poetry-Slam-Meisterschaften.

Engagement | Ehrenamt
Böttcher ist Kuratoriumsmitglied beim Fonds-Soziokultur und ehrenamtlich im Vorstand des Bundesverbandes des Friedrich-Bödecker-Kreise. Für 4 Jahre war er Jurymitglied beim Bundeswettbewerb Lyrix. Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung war er im Kuratorium für die Initiative Kultur macht stark.